Geschichte Weihnachten. Eine Weihnachgeschichte: Weihnachten Krieg, Jugend, Hoffnung. Nachdenkliche Weihnachtgeschichten. Erinnerungen.

Erwin Schieder, Dichter, Träumer

Geschichte Weihnachten.
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Erwin Schieder, Dichter, Traumer

Weihnachten
Erinnerungen und
nachdenkliche Geschichten

Der Christbaum -
Wunder aller Wunder

Mein Erstes Weihnachten -
Das Christkind Erscheiint

Weihnachten 1943 -
Kein Rinnendes Wasser,
aber eine Bassena



Gedichte
Sehnsucht,
Ewige Sehnsucht

 

Danke

Gerda Schieder, daughter -
for collecting her father's works

Thomas Übeleis, close friend -
for preparing the works
so they can be put on the web

Most, the thanks are for caring,
which has meant giving
Erwin's works the time and effort
needed so they could have a place
in the world.

This is a group effort, with each
doing what we are most able
to do, including me, Elsa,
at the end creating these pages.

 

 

 

 

 

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Geschichte Weihnachten, Jugend, Krieg

Weihnachten 1943
Kein Rinnendes Wasser, aber Eine Bassena

1943. Ich war 14 Jahre alt. So weit weg von Zuhause. Es ist wie Gestern.

Ich bin im September 1943 als Tischlerlehrling nach Wien gekommen, mit 3.50 Mark Taschengeld. Nachdem ich ein paar Tage in Wien gewesen war, habe ich in einem Installateurgeschäft, in der Stumpergasse, in der Auslage eine Bassena1, das heißt ein Waschbecken, gesehen. Der Preis war 15 Mark. Dieses Waschbecken hat mich so beeindruckt, daß ich mir vorgenommen habe, es zu kaufen und meinen Eltern als Weihnachtsgeschenk mitzubringen.

Daß meine Eltern kein rinnendes2 Wasser gehabt hatten, sondern nur einen Brunnen im Hof, darüber habe ich mir keine Sorgen gemacht. Das war eher von Vorteil, denn so brauchte ich mir keine Sorge um Hähne zu machen. Auch daß sie keine Kanalisation gehabt hatten, war mir kein Problem. Man konnte ja einen Kübel darunterstellen und den Kübel, wenn er voll war, hinaustragen und ausschütten3. Und das Wasser mußte man eben, anstatt es aus einem Hahn einfließen zu lassen, mit einem Häfen hineinschütten.

Auf diese Arbeits Vermehrung habe ich nicht gedacht. Ich war ganz einfach von der Idee besessen, eine Bassena, so wie sie in Wien, der Hauptstadt, in jedem Hausflur zu finden waren, auch in der Küche meiner Eltern zu sehen.

Im Geiste habe ich schon gesehen, wie meine Eltern und Geschwister, voll Freude springen würden, wenn ich mit der Bassena ankommen würde.

So habe ich von Woche au Woche meine zwei Mark, und später meine ZweiMarkFünfundzwanzig, zu meinen DreiMarkFünfzig gelegt, bis die fünfzehn Mark voll waren. Dann habe ich, voll Stolz, dieses Prachtstück gekauft.

In der Zwischenzeit bin ich jede Woche wenigstens einmal zum Installateur gegangen um ihm zu versichern, daß ich die Bassena auf jeden Fall kaufen werde und ihn zu bitten, sie auf keinen Fall an jemand anderen zu verkaufen. Dabei habe ich ihm immer das Geld, welches ich schon zusammengespart hatte gezeigt und ihm vorgerechnet, wie lange es noch dauern würde, bis ich die fünfzehn Mark komplett beisammen hätte.

Es war ja zu dieser Zeit nicht alltäglich, daß man eine Bassena, oder auch irgendwelche andere Sachen, so mir nichts Dir nichts zu kaufen bekommen hätte.

 

Da ich jetzt im Besitz dieser Bassena war, befand ich mich von nun an in dauernder Weihnachtsstimmung! Nicht einmal Hunger habe ich mehr verspürt. Wenn er mich doch manchmal überrumpelt hatte, brauchte ich nur an die Bassena und den heiligen Abend zu denken, und schon war er verschwunden.

Da habe ich mich sofort, durch die Küchentüre gehen gesehen, mit der Bassena in der Hand, und den Christbaum am Küchentisch im Lichterglanz der Kerzen. Die Mama habe ich hinten am Herd beim Kochen stehen gesehen. Dabei haben mich die Gerüche der Speisen meiner Mutter so stark benebelt, daß mich nicht einmal eine Watschn vom Herrn Strba, meinem Lehrherren, hätte erschüttern können. So real war das alles in meiner Vorstellung.

Von jetzt an brauchte ich nur noch das Fahrgeld nachhause zusammensparen. Die Eisenbahnfahrkarte nach Krems kostete, soweit ich mich noch erinnern kann, Zweimarkvierzig. Eine Retourkarte Dreimarkachtzig. Der Autobus nachhause achtzig Pfennig. Das ergab zusammengerechnet: Fünfmarkvierzig, aber nur, wenn ich den Autobus, von Krems nachhause nehmen wollte. Den konnte ich mir ja ersparen; diesen Weg bin ich ja unzählige Male zu Fuß gegangen. Es waren nur acht Kilometer.

Eine Straßenbahnkarte zum Franz-Josef-Bahnhof hatte ich von vornherein nicht ins Kalkül gezogen.

 

Fast jeden Sonntag bin ich, wenn ich nicht arbeiten mußte, zu Fuß zum Franz-Josef-Bahnhof gegangen, und habe dort Ausschau gehalten, ob ich nicht irgend jemanden, wenn auch noch so weitschichtig verwandten, sehen und damit sozusagen einen Frsatz-Blick in die Heimat werfen könnte. Diese große Gnade ist mir nie zuteil geworden. Ich habe niemals jemanden gesehen, der mir auch nur im entfern­testen bekannt gewesen wäre.

Doch hat es mir geholfen, mein Heimweh von Woche zu Woche leichter zu ertragen. Da bin ich stundenlang am Bahnhof herumgegangen, von der Halle auf den Bahnsteig und wieder zurück, und wieder auf den Bahnsteig, und manchmal bin ich hinausgegangen, durch die Straßen, in die Umgebung. Und immer wieder hat mich die Erwartung, vielleicht ein bekanntes Gesicht zu sehen, zurück in den Bahnhof getrieben. Immer wieder, hinaus, hinein, hin und her.

Und wenn die Tränen drohten, aus den Augen zu laufen, habe ich sie mit ganzer Kraft versucht zurückzuhalten, indem ich mir vorgestellt habe, daß ich ja nun ein Großstädter geworden sei, wenn auch nur ein G’scherter4-Großstädter aber immerhin ein Großstädter. Und wie die Leute daheim staunen würden, wenn sie mich, den Großstädter, wiedersehen.


        
Später, als ich schon im Besitz der Bassena war, habe ich diese nach meiner Rückkehr von solchen Ausflügen zum Bahnhof liebkost und von allen Seiten betrachtet. Von oben, von unten, von links, von rechts. Ich bin einfach nicht müde geworden sie zu betrachten, und davon zu träumen, wie sehr sich meine Eltern darüber freuen werden.


           
Als ich endlich die Dreimarkachtzig und vielleicht noch ein oder zwei Mark mehr in der Tasche gehabt habe, habe ich nach Weihnachtsgeschenken für meine kleinen Brüder Ausschau gehalten. Da habe ich, es war wohl irgendwo auf der Mariahilferstraße nicht weit von der Stumpergasse in einem Geschäft, etwas gesehen, von dem ich dachte es würde meinen Brüdern gefallen, nämlich: Eine Spritzpistole, eine Stoppelpistole und einen Kapselrevolver, und dazu noch ein Spiel.

Ach Gott, wie habe ich schon in Vorfreude geschwelgt bei der Vorstellung der Freude, welche meine Brüder beim Öffnen der Geschenke zeigen würden.



Endlich, am Heiligen Abend, bin ich dann am Nachmittag mit den Geschenken unter den Armen zum Franz-Josefs-Bahnhof gestapft.

Das stimmt eigentlich nicht - ich bin geschwebt. Gar manches Mal hat eine Straßenbahn gebimmelt, weil ich ganz gedankenverloren auf den Schienen dahingebummelt bin. So stark war ich, der ‚Neu-Großstädter’, von den kommenden Ereignissen zu Hause in Bann geschlagen. Ganz stolz bin ich am Bahnhof herumstolziert in der Absicht sogleich von den Großstädtern d.h. Wienern als ‚Ihresgleicher’ angesehen und angenommen zu werden.



Daß mich niemand angeredet, ja nicht einmal eines besonderen Blickes gewürdigt hatte, hat mich nicht besonders gekränkt - doch ein wenig enttäuscht darüber war ich schon. Man hätte doch erkennen müssen, daß ich mich auf einer besonderen Mission befunden habe. Hat denn niemand gesehen, daß ich eine Bassena bei mir hatte? Meine Mitreisenden hätten doch fragen können, was ich mit dieser Bassena vorhätte? Aber kein Mensch hat mich angeredet, geschweige denn nach dem Grund betreffend die Bassena gefragt. Dabei hätte ich ihnen vom Herzen gerne erzählt, daß ich, der weltreisende Großstädter, im Begriffe war mein Elternhaus zu modernisieren; und daß ich, obendrein, diese Bassena aus meinen eigenen Einkünften gekauft hatte.

Doch niemand hat gefragt! Eigentlich war es ja irgendwie verständlich; ich fragte ja auch niemanden. Doch diese anderen Leute hatten ja auch nichts Besonderes an sich, einen Koffer oder Rucksack, manche nur eine schäbige Handtasche.
Meine Hoffnung war nun, daß sich im Zug alles noch richtig fügen würde.



Aber Fehlalarm, auch hier kümmerte sich niemand um mich und meine Bassena. Das wurde mir nun allmählich zu dumm, und ich habe aus meiner Rocktasche eine Schachtel Camel- Zigaretten gefischt und mit großer Geste in die Brusttasche gesteckt, sodaß ihr Oberteil noch für jedermann sichtbar, herausschaute. Doch kein Mensch wollte es bemerken. Um den Effekt zu erhöhen holte ich aus meiner Aktentasche eine ganze Stange ‚Chesterfield’ hervor, nahm eine Packung heraus und habe damit eine Weile herumgespielt.



Hier muß ich ganz schnell erzählen, wie ich als Lehrbub damals mitten im Krieg zu diesen Schätzen gekommen bin:

Eines schönen Tages hat mir der Walter, der andere Lehrling beim Meister, gesagt, er wüßte, daß unser Meister im Büro, in einer Wohnung oberhalb der Werkstätte gelegen, Zigaretten und Schnaps habe, und er auch einen Weg kenne, wie man an diese Schätze herankommen könnte. Er hat dann einen Dietrich aus der Tasche gezogen und damit die Bürotüre aufgesperrt, gerade so als ob es der rechte Schlüssel gewesen wäre.

Der Grund warum er mir dieses – sein - Geheimnis anvertraut hatte war der, daß ich das aufgelassene Bad und die Toilette dieser BüroWohnung vom Meister als meine Schlafstelle zugewiesen bekommen hatte und wenn Walter nachts, wie er es gewohnt war, sich etwas holen wollte, brauchte er meinen wohlwollenden Tiefschlaf oder meine Kooperation. Wie sich herausstellte, war unser Chef ein Meister im Schleichhandel. Zurück in den Personenzug nach Krems.


Nachdem die Zur-Schau-Stellung meiner amerikanischen Zigaretten auch nicht den gewünschten Erfolg gehabt hatte, bin ich sozusagen zur schweren Artillerie übergegangen. Ich habe mir einfach eine Camel - oder war’s eine Chesterfield? - in den linken Mundwinkel gesteckt. So bin ich zum nächsten Fahrgast gegangen und habe um Feuer gebeten. Dieser war Nichtraucher, hatte also keine Zündhölzer bei sich und das war gut so, hat es mir doch die Gelegenheit eröffnet an das andere Ende des Waggons zu gehen, wo ein paar Männer gepovelt5 haben.
Da hab’ ich dann den erstbesten  höflich um Feuer gefragt. Der hat es mir auch gefälligst gegeben, indem er seine stinkende Eigenbautüte an meinen Primadonnen-Glimmstengel gedrückt hat.

Um die Aufmerksamkeit nicht nur meines Feuerspenders sondern auch aller anderen Fahrgäste auf meine Weltläufigkeit zu lenken, habe ich ihm zum Dank für seine Güte meine Packung hingehalten und gesagt: „Danke schön - nehmen Sie nur, ich habe genug davon."

Bei dieser Offerte hat er so gierig zugegriffen, daß er nicht nur eine, sonder gleich drei Camels, oder waren es Chesterfield?, zwischen seinen Fingern hatte!
          
Durch den Geruch meiner brennenden Zigarette und beim Anblick der Packung in meiner Hand, haben es auf einmal die Nachbarn des Feuerspenders und auch die anderen Fahrgäste nicht nur für richtig befunden meine Anwesenheit zu bemerken, sondern sie haben mich ‚Herr’ genannt, und ‚Lieber Freund’.


Und im Nu, bin ich zum Mittelpunkt, des ganzen Waggons geworden!

Ich wurde umringt und gefragt, wie man zu solchen Delikatessen kommen kann?
Da hab’ ich nonchalant gesagt: „Na ja! man muß eben, heutzutage, die richtigen Leute kennen, man muß reisen und sich an den richtigen Stellen herumtreiben."
Dabei habe ich, alle paar Minuten ein Packung geöffnet und den Inhalt unter den Männern, die mich auf einmal so interessant gefunden haben, verteilt!
      
Ach wie glücklich ich mich gefühlt habe! Denn: Bei dieser Zigaretten-Verteilung konnte ich endlich an den Mann bringen, was mir vom Anfang an auf dem Herzen gelegen ist!

Ich habe zu den Fahrgästen mit fester Stimme so, daß es alle gehört haben, gesagt: „Das ist noch nicht Alles! Die Zigaretten, das ist doch ein Kinderspiel, die kann ich haufenweise besorgen. Aber schaut: Ich habe da sogar eine Bassena! Ich will nämlich mein Elternhaus modernisieren..."



Auf diese Weise habe ich mir endlich mein wirkliches Anliegen von der Seele reden können.

Die Fahrgäste, meine Mitreisenden, haben mich gelobt wegen meiner Anständigkeit meinen Eltern gegenüber, und sie haben mich einen  Mustersohn genannt, ein Beispiel für die ganze Jugend.


Der Gestank der Eigenbau-Zigaretten im Waggon wurde allmählich vom Aroma der amerikanischen Cigaretten, die nun allseits geraucht wurden, abgelöst. Schweißperlen standen auf meiner Stirn, wenn ich das rasche Schrumpfen meines Bestandes sah. Die Leute haben mich immer wieder angebettelt und haben die Zigaretten gar nicht geraucht sondern in ihre Taschen gesteckt.

Ganz verstohlen habe ich auf meinen schwindenden Vorrat geschaut und den Restbestand gezählt. Da wurde mir richtig schwummelig. Ich hatte mir ja vorgenommen gehabt wenigstens eine ganze Stange meinem Vater zu Weihnachten zu schenken mit dem Bemerken, diese für meine gute Führung vom Lehrherren bekommen zu haben. Die Zeiten waren anfällig für alle Arten von Unwahrheiten, die, soferne sie nicht direkt schadeten, gerne geglaubt wurden.
Während ich mit ganzer Kraft darüber nachgegrübelt habe, wie ich mich ehrenhaft aus diesem Schlamassel herausmanövrieren könnte, ohne daß ich den Rest meiner Zigaretten los würde, ist der Schaffner gekommen.

Nun, ein Schaffner, das war eine Amtsperson, ein Mann mit Autorität! Das hat man gleich auf den ersten Blick sehen können, denn er hat ja eine Uniform getragen. Eine Uniform mit den Reichsinsignien auf Brust und Kappe.
Beim Gewärtigen dieser Ansicht ist natürlich gleich alles verstummt, hat die Hände hochgerissen, „HEIL HITLER" gebrüllt, und sich auf seinen Platz verzupft. Man wollte auf keinen Fall auffallen! Bei Gott, nur das nicht!

Eine kleine Unachtsamkeit, und schon ist der Uniform eine Trumpfkarte wie durch Zauberkraft, von weiß GOTT - woher, zwischen Daumen und Zeigefinger gerutscht.

Man konnte ja niemals wissen, was hinter einem Reichsadler verborgen war!
Wir hatten doch alle eine Leiche im Keller versteckt gehabt. Der eine hat einmal vergessen gehabt seinen Arm beim heiligen Führergruß hoch genug zu heben. Ein anderer hat zwar seinen Arm hoch genug gehoben dabei aber versäumt den heiligen Gruß laut genug zu brüllen, und wieder andere haben es versäumt, das Kruzifix mit dem Jesus, welches schon seit Generationen in der Küche, oder in der guten Stube gehängt war, gegen das Führerbild auszuwechseln.

Das waren Verbrechen. Darauf ist, gerechterweise, wenn man Glück hatte, Zuchthaus gestanden. Wenn nicht, wurde wegen mildernder Umstände dem Schuldigen das Recht abgesprochen, weiterhin die reine Luft des Deutschen Reiches einzuatmen.

Manche wieder haben schwarz ein Schwein geschlachtet oder etwas Schleichhandel betrieben, indem sie ein paar Eier von einer schwarzen Henne, um den fünffachen Preis der Eier einer braunen Henne verkauft haben. Überall gab’s Leichen im Keller. Das war gefährlich.

Ich selbst habe mir in dieser Lage keine Gedanken über solche Vorfälle bei den anderen Leuten geschweige denn bei mir gemacht. Ich habe beim Anblick des Schaffners nur erleichtert aufgeatmet und gedacht: Gott sei Dank, jetzt habe ich Gelegenheit mich aus der Schlinge zu ziehen ohne mein Gesicht zu verlieren und bin rasch zu meinem Sitzplatz zurückgegangen.

Der Schaffner ist also wie es seine normale Arbeit verlangt in den Waggon gekommen und hat ausgerufen: „Fahrkarten bereithalten." Als er jedoch einige Schritte im Waggon war hat er seine Nase gerümpft, gerade so, als ob er aus Verlangen nach einer Lunge voll von diesem herrlichen, lang entbehrten Geruch – der amerikanischen Zigaretten - seine anderen Sinne zu verlieren im Begriffe war.

Er hat aber darüber kein Wort verloren, ist von Fahrgast zu Fahrgast gegangen und hat die Karten gezwickt. Das war alles – oder es schien zumindest so. Da hat sich plötzlich sein Benehmen abrupt geändert.

Ich habe ihm meine Fahrkarte hingehalten so wie jeder andere Fahrgast auch. Er hat sie in die Hand genommen - aber nicht gezwickt. Das erschien mir ungewöhnlich. Iich hatte doch ehrlich verdiente Dreimarkachtzig für dieses Stück Pappe bezahlt. Man wird mich doch nicht betrogen haben? An die Strafe, die ich wegen allfälligen Schwarzfahrens zu bezahlen hätte, wollte ich gar nicht denken... alles an Geld, was ich noch hatte waren vielleicht 20 Pfennige. Wir waren inzwischen wohl schon in Stockerau, oder vielleicht gar schon in Hadersdorf... Ich war ganz benommen. Ich begann still vor mich hinzubeten, lieber Gott mache, daß ich nicht aussteigen muß, sowohl nach Wien zurück als auch nach Hause ist es zu Fuß zu weit; zudem hatte ich keinen Mantel. Die Bescherung unterm Weihnachtsbaum rückte in weite Ferne.


„Was haben Sie denn da liegen" waren die Worte des Schaffners, die mein Angst-Träumen unterbrachen, und die Autorität zeigte auf die amerikanischen Zigaretten. Noch immer denkend, daß meine Fahrkarte nicht in Ordnung wäre, versuchte ich den Schaffner zu besänftigen und meine Heimreise sicherzustellen. Ich stammelte: „Ja bitte, nehmen Sie sich ein Packerl."

Zu meiner großen Verzweiflung wurde das Schachterl Zigaretten nicht angenommen. Statt dessen hat er gesagt: „Mitkommen, ich muß Sie bei der nächsten Station der Polizei übergeben. Wegen Schleichhandels. Nehmen Sie ihre Sachen mit."

Ich war wie betäubt, habe meine Bassena, meine Tasche genommen und war ihm gefolgt. Die Zigaretten – das corpus delicti - hatte der Schaffner zu sich in Verwahrung genommen. Wir sind vorbei an all den anderen Mitreisenden durch alle Waggons bis in den letzten, wo sich das Postabteil befand, gegangen, wo dann ein weiterer Mann am Tisch saß. Diesem hat der Schaffner erklärt, was die Zigaretten betreffend geschehen war. Dabei meinte er, es tue ihm ja fürchterlich leid zu tun, was er nun zu tun als seine Pflicht ansehe, weil ich noch so jung sei und sein Herz blute, wenn er nur daran denke, was mit mir jetzt alles geschehen wird, sobald die Anzeige erstattet sei.

Der Mann meinte, wenn ich Glück habe kriege ich nur ein paar Jahre Arbeitslager, was ja nicht so schlimm sei, da ich jung und kräftig wäre. Darauf sagte der Schaffner, diese Milde würde heutzutage nicht mehr angewendet, wenigstens ein paar Jahre Zuchthaus stünden darauf.

Ich wußte ja wie mit Schleichhändlern verfahren wurde; nicht genau zwar, aber eines hörte ich immer wieder: Wurde man erwischt, ist man auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Die einen sagten, man würde gehängt, andere wiederum meinten, daß man an der Ostfront Schützengräben ausheben mußte in einer Strafkompanie und dabei entweder von hinten oder vorne erschossen wurde.


Nachdem die zwei lange genug die Sache wortreich erörtert hatten, hielt der Schaffner in seinem Redefluß inne und setzte dann zu mir gewandt fort: „Junger Mann, ich will versuchen, was ich für Sie tun kann, wenn wir Glück haben, werden Sie ganz glimpflich davonkommen. Ich werde in Stockerau die Polizei verständigen und einfach sagen, daß ich die Zigaretten auf einem leeren Sitz gefunden habe und es mir unmöglich war den Besitzer zu ermitteln. Aber garantieren kann ich nicht, daß ich damit durchkomme. Also gehen Sie jetzt ruhig auf Ihren Sitzplatz zurück."

Dann hat er die Fahrkarte gezwickt und sie mir übergeben.


Nun, auch ein G’scherter6 vom Land ist kein kompletter Idiot und so ist mir bei Fortschreiten der Konversation der beiden schon eingeleuchtet, daß sich die beiden keinen Pfifferling um Recht und Gesetz geschert haben, sondern mich nur um meine Zigaretten erleichtern wollten.

Ich habe die Komödie weitergespielt, mich bei den Herren für ihre Güte bedankt und mir gedacht. „Ihr Gauner, ihr haltet mich für einen Tölpel, aber ihr wißt nicht, daß ich euer Spiel durchschaut habe."

Jetzt nach all diesen Aufregungen hätte ich gerne eine geraucht. Und wie gerne! Fast war ich in Versuchung in mein altes Abteil zurückzugehen um die Ablauser7 zu bitten mir eine Zigarette zurückzugeben. Womöglich hätte ich auch eine gekriegt, wenn ich ihnen von meinem Unglück erzählt hätte. Vielleicht hätten sie mich aber auch ausgelacht.

Da ich jetzt aber die ganze Geschichte durchschaut hatte, kam mein alter Stolz wieder zurück; ich hätte es nicht zusammengebracht als Bittsteller in meinen alten Waggon zurückzugehen. Ich bin vielmehr nur drei oder vier Waggons nach vorne geschlichen und habe mich auf einem freien Platz niedergesetzt.

Der Schaffner, der immer wieder die Runde machte, hat mir nicht in die Augen gesehen. Ich ihm auch nicht. Er ist vorbei an mir, als ob die ganze Geschichte nicht vorgefallen wäre.


Der Zug ist planmäßig in Krems angekommen. Der 7-Uhr Autobus stand am Bahnhofsvorplatz und hat wie immer auf den Zug aus Wien gewartet. Nach einer Weile ist er abgefahren. Auch wie immer: ohne mich.

Der Heimweg zu Fuß war nicht mühsam, es war nicht viel Schnee auf der Straße, und ich konnte meine üblichen Abschneider über die Felder machen nur beim Nußbaum in der Senke waren einige Schneewächten. Jeder Baum, jeder Stein war mit Kindheitserinnerungen verknüpft.

Wie ich dann beim Ortseingang am Gleng-Schmied vorbeigegangen bin, hat mein Herz einen Jauchzer ausgestoßen vor lauter Freude den Anblick meiner vertrauten Heimat wieder erleben zu dürfen. Für mich, den heimkehrenden Auswanderer, der schon nahezu 3 Monate nicht zu Hause war und der gefühlt hat – schon damals- daß er bald nicht mehr hier dazugehören wird, hat dies alles eine ganz besondere Bedeutung gehabt.

Vorbei am Berger Wirt an der Hauptstraße, wo ich den Erinnerungen an viele  Kirtage mit Schießbuden zum Wettstreit der Dorfjugend nachgehangen war, bin ich plötzlich vor meinem Elternhaus gestanden. Gesehen habe ich wegen der Dunkelheit nicht viel, aber in meiner Vorstellung hat es grell geglänzt als ob ein Heiligenschein sich darübergebreitet hätte. Am liebsten hätte ich voll Freude geweint - oder habe ich es? Ich weiß gar nicht mehr, wie ich durch das Haustor gekommen bin, auf ein Mal bin ich im Hof gestanden. Es schien mir als ob im Hof, den ihn umgebenden Stadeln und das Haus meine Kindheit eingebrannt wäre und nur darauf gewartet hätte, mich bei meiner Wiederkehr einzufangen und nie wieder loszulassen. Hier war die Zeit nicht weitergegangen, hier war meine Kindheit steckengeblieben, die ich jetzt in wenigen Augenblicken wiedererlebt habe... war das schön! Und traurig und sentimental, lieblich und häßlich, heiß und kalt, stürmisch und gelassen...


Ich riß mich von meinen Erinnerungen los, bin durch die Haustüre ins Vorhaus gegangen und habe meine Bassena hinter der Tür versteckt, um meine Eltern und Geschwister mit diesem Prachtstück so recht überraschen zu können.  Weiter, in der Küche, stand der Christbaum schon aufgeputzt. Er war voller Kekse, Holzstückerl (im 5. Kriegsjahr) in Fransenpapier eingewickelt, dann noch Kerzenstummel, Engelhaar und Lametta... alles so wie damals.

Die Mama war wie erwartet hinter dem Ofen, hat alles liegen und stehen gelassen und ist mir um den Hals gefallen. Schwester Hermine war da, der Vater war nebenan im Elternschlafzimmer, wo er immer war, wenn er daheim war und hat dort entweder gelesen oder geschlafen.

Meine zwei jüngeren Brüder waren schon im Bett und haben geschlafen, weil das Christkind ja nur kommen kann, wenn die Kinder schlafen. Es hätte aber auch keine Rolle gespielt, ob das Christkind kommt oder nicht, denn es hätte ihnen ohnehin nichts als den aufgeputzten Christbaum gebracht. Doch halt, schon dafür allein hätte es sich gelohnt brav zu schlafen, wußte ich doch am besten, wie sinnenbetäubend so ein Lichterbaum war.

Meine Lieblingsschwester, die Adele, war nicht anwesend, sie war als Hebamme in der Semmelweisklinik in Wien im Dienst. Sie war mir in meiner Wiener Zeit so eine Art Ersatzmutter geworden.



Mein Vater kommt nach einer Weile aus dem Schlafzimmer, hat eine Zigarette Marke ’Eigenbau’ angesteckt und die Küche verstunken. Währenddessen habe ich die Geschenke für meine Brüder unter den Baum, d.h. auf den Tisch gelegt. Dann wurden die Kerzenstummel angezündet und meine kleinen Brüder aus dem Schlaf geweckt. Ach wie schön das anzusehen war, das Augenreiben, das erwartungsvolle Blinzeln, fast wäre ich selber noch einmal zum Kind geworden.

Wenig später haben meine Eltern zum Aufbruch zur Mitternachtsmette gedrängt. Hermine ist mit ihnen mitgegangen und ich habe, wie die Jahre zuvor bei solchen Gelegenheiten, auf meine kleinen Brüder aufgepaßt. Ich habe mit ihnen gespielt, ‚Mensch ärgere Dich nicht’ oder so was. Sie waren in Wirklichkeit aber nur an den Pistolen interessiert, haben alle Kapseln verschossen, sodaß es in der Küche gerochen hat, als ob ein Westernkampf ausgetragen worden wäre.

In der Zwischenzeit habe ich die Bassena von hinter der Haustüre hervorgeholt und unter den Christbaum gelegt. Ich war ganz aufgeregt in Erwartung der Freude meiner Eltern beim Anblick dieses Geschenkes. Die Buben allerdings zeigten nicht viel Interesse daran und waren mit einer kurzen Erklärung zufrieden.

Nachdem keine Krachmachende Munition mehr vorhanden war, wurde noch die Spritzpistole gebühren geehrt, wobei ich zur Hauptzielscheibe wurde. Allmählich sind die Buben doch müde geworden und ich habe sie zu Bett gebracht.


Ich war jetzt allein und wartete ungeduldig auf herannahende Schritte. Endlich! Mein Herz pochte zum Bersten. Ich hörte Schritte im Hof, das Umdrehen des Schlüssels im Schloß, und da sind sie in die Küche getreten. Ich bin aufgestanden, die Knie versagten mir beinahe den Dienst.

Da haben alle drei geguckt – ich wartete auf Worte der Anerkennung und Freude, alle meine Entbehrungen der letzten Monate schienen klein dagegen... doch Sprachlosigkeit machte sich breit. Ich genoß diese wenigen Sekunden... genau wußte ich meine Rede, wie die Bassena zu installieren sei, die Sache mit dem Abfluß usw...

So wollte ich denn meinen Mund auftun um endlich die Stille der Freude meiner Lieben zu brechen als Mama, es könnte aber auch Hermine gewesen sein, ausrief: „Was willst Du denn mit diesem Ding da, wo hast Du denn das her?“ Und beide lachten!

Mein Vater hatte kein Wort gesagt und ist im Schlafzimmer verschwunden; mag sein, daß er dort auch gelacht hat über meine Naivität. Kann sein, daß ihm dort Zweifel gekommen sind über die Herkunft dieses Stücks Keramik. Mag auch sein, daß Er sogar mit mir etwas Mitleid empfand, über meine Bloßstellung.


Ich hatte gar nicht mehr versucht meine Pläne mit der Bassena zu erklären, ich war abgrundtief enttäuscht. Ich habe nicht geweint, bin traurig durch den Hof hinaus in den Garten gegangen, habe mir eine Eigenbau-Zigarette aus den Vorräten meines Vaters gedreht und war getröstet durch die Anwesenheit der vertrauten Bäume, der Hütten überragt vom massigen Kirchturm unseres Dorfes.

Als die Zigarette ausgeraucht war, bin ich zurück ins Haus. Meine Bassena war nicht mehr am Tisch. Niemand hat sie erwähnt. Über meine Geschenke an die Brüder wurde auch nicht viel Aufhebens gemacht, ich erklärte nur weshalb so viele Wasserflecke auf dem Boden waren.



Am nächsten Morgen, Christtag 1943, als ich Richtung Dorf marschierte, wußte ich sicher, daß meine Tage hier gezählt waren.8


Erwin Schieder, signature
Erwin Schieder



mitt Geschichte Weihnachten, Krieg, Hoffnung, Trauer, Jugend
Erinnerungen

 

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1. Allgemein zugängliche Wasserstelle – Wasserbecken- in einem alten Wiener Mietshaus

2. Heute: ‚fließendes’

3. Durchaus üblich; Österreich der Zwischenkriegszeit war bitterarm

4. herablassender Ausdruck der Wiener für einen unerfahrenen, einfachen Landbewohner

5. österr. rauchen

6. herablassender Ausdruck der Wiener für einen unerfahrenen, einfachen Landbewohner

7. ablausen : abbetteln, hier etwa: Schnorrer

8. Es hat noch ca.10 Jahre bis zur Auswanderung nach Kanada gedauert.

 

 

 

 

 

 

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